Trauma

Alte Wunden – was Trauma wirklich bedeutet

Viele Frauen tragen Verletzungen in sich, für die sie nie Worte gefunden haben. Vielleicht, weil nie „etwas Schlimmes“ passiert ist. Vielleicht, weil sie gelernt haben, dass ihre Empfindsamkeit übertrieben sei. Vielleicht, weil sie einfach „funktioniert“ haben – obwohl innerlich etwas immer wieder schmerzt.

Formen von Trauma

Entwicklungstrauma, transgenerationale Prägung & Mikroverletzungen

Trauma muss nicht immer ein großes, offensichtliches Ereignis sein. Es kann auch das sein, was gefehlt hat: Sicherheit. Gesehenwerden. Schutz. Es kann das wiederholte Gefühl gewesen sein, nicht richtig zu sein, sich zu verbiegen, um dazugehören zu dürfen – und doch nie ganz gemeint gewesen zu sein.

Schocktrauma

Ein Schocktrauma entsteht durch ein plötzliches, überwältigendes Ereignis – zum Beispiel einen Unfall, einen medizinischen Eingriff, einen Überfall oder eine Naturkatastrophe. Das Nervensystem ist in diesem Moment extrem belastet und kann die Erfahrung nicht vollständig verarbeiten. Typische Folgen sind anhaltende Anspannung, Schlafprobleme, Flashbacks oder das Gefühl, innerlich wie „erstarrt“ zu sein.Mit traumasensibler Begleitung lässt sich das Nervensystem stabilisieren und Schritt für Schritt wieder Sicherheit und innere Ruhe aufbauen.

Entwicklungstraumata

Entwicklungstraumata entstehen oft in der Kindheit – nicht durch ein einzelnes Erlebnis, sondern durch ein dauerhaftes Gefühl von Unsicherheit, emotionaler Vernachlässigung oder Überforderung. Besonders feinfühlige oder neurodivergente Kinder sind davon oft betroffen, weil ihre Bedürfnisse selten verstanden oder regulierend begleitet wurden.

Transgenerationale Traumata

Transgenerationale Traumata können weitergegeben werden, ohne dass je darüber gesprochen wurde. Unverarbeitete Erfahrungen von früher – Krieg, Verlust, Unterdrückung oder emotionale Kälte – leben in Familiensystemen weiter, oft unbewusst.

Mikroverletzungen

Auch Mikroverletzungen, wie ständige Kritik, Ausgrenzung oder wiederholtes Nicht-Gesehenwerden, können tiefe Spuren hinterlassen – besonders dann, wenn sie über Jahre hinweg erlebt wurden.

Herausforderungen

Trauma bei neurodivergenten Frauen

Neurodivergente Frauen sind besonders häufig von traumatischen Erfahrungen betroffen – sei es durch Überforderung im Alltag, fehlendes Verständnis im Umfeld oder belastende Ereignisse in Kindheit und Beruf. Oft bleibt ihr Trauma lange unerkannt, weil sie gelernt haben, sich anzupassen und ihre Schwierigkeiten zu überspielen.
Trauma kann sich in Erschöpfung, innerer Unruhe, Reizüberflutung oder dem Gefühl, „falsch“ zu sein, zeigen.
Gleichzeitig bringen neurodivergente Frauen besondere Stärken mit: feine Wahrnehmung, Kreativität und große Empathie.

Ein traumasensibler Umgang eröffnet neue Wege zu mehr Selbstannahme, Stabilität und Lebensfreude – und hilft, die eigenen Ressourcen bewusst zu nutzen.

Verborgene Wunden und ihre Auswirkungen verstehen

Traumatische Erfahrungen hinterlassen oft unsichtbare Spuren. Auch wenn die äußeren Verletzungen längst verheilt sind, können innere Wunden das Leben nachhaltig beeinflussen – etwa durch Angst, Anspannung oder das Gefühl von Kontrollverlust. Wer diese verborgenen Wunden erkennt und versteht, kann Schritt für Schritt Heilung und neue Stabilität finden.

Im traumasensiblen Coaching begleite ich dich achtsam und in deinem Tempo. Gemeinsam schaffen wir einen sicheren Raum, in dem du deine Erfahrungen einordnen, innere Ressourcen stärken und neue Strategien für mehr Stabilität und Selbstvertrauen entwickeln kannst. So wie beim japanischen Kintsugi, bei dem Bruchstellen mit Gold repariert werden, können auch seelische Wunden zu Quellen neuer Stärke und einzigartiger Schönheit werden.

Heilung beginnt mit Anerkennung

Trauma ist keine Schwäche. Es ist eine gesunde Reaktion auf eine ungesunde Umgebung.
Und: Heilung ist möglich – nicht durch Wegdrücken oder Funktionieren, sondern durch Hinspüren, Verstehen und Begleiten.